Batterie gebläht

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    Habt Ihr so etwas schon mal gehabt. Ich hatte es in über 4 Jahrzehnten noch nicht. Hatte vor ca. 2 Wochen bei Beginn einer Tour nach Polen und zum Tmaxtreffen mal kurz ein Startproblem (klick des Relais). Nach Überprüfung des Seitenständers usw. sprang die Integra normal an bis ich nach 2200 Kilometer wieder zuhause war. Heute der erste Start nach der Tour und nur noch "Klick". Nachdem ich alle anderen Fehlerquellen ausgeschlossen hatte, habe ich doch noch nach der neuen Batterie geschaut!

    Ich gehe davon aus, dass es einen Plattenschluss gegeben hat. Ich bin bei der letzten Fahrt von Polen bei hohen Tagestemperaturen 865 km sehr sportlich gefahren, als ich am Morgen einen Anruf bekam, dass nachts ein Baum auf unser Hausdach gestürzt war. Das Fach des Integras ist schon immer gut warm nach den Touren, mehr als bei meinen anderen Rollern. Aber der Motor darunter ist auch wesentlich grösser. Vielleicht haben diese 3 Dinge der vermutlich "schlechten" Batterie den Rest gegeben?

    Was denkt Ihr ?

  • ?( Bei Akkus fürs Handy oder Digicam hatte ich sowas auch schon mal, bei einer Mopedbatterie noch nicht. Habe noch die 1. Batterie im 2018er X-ADV und bin auch schon lange und heiße Etappen gefahren (Korsika 2019) und auch bei mir wird der Stauraum unterm Sitz sehr warm.

  • So etwas habe ich auch noch nie gesehen, aber ich glaube nicht das die Hitze im Staufach schuld war. Wie Du ja weißt hatte ich auch eine Integra und kenne das Problemmit dem Hitzestau gut, aber selbst in Italien bei über 30 Grad Außenthemperatur ist da drinnen nichts geschmolzen das aus Kunststoff war- ich denke da gehört mehr dazu. MIt 100Grad schafft man das warscheinlich noch nicht.
    Ich tippe mal eher auf einen Batteriedefekt (Kurzschluss) bei den Platten. Normalerweise entsteht so etwas durch den abgesetzten Bleischlamm, das geht aber eher schleichend vor sich. Das einzige was ich im Netz gefunden habe sind geschmolzene Anschlußpole und da war aber ein hoher Übergangswiederstand (schlechter Kontakt) schuld, und der kann extreme HItze erzeugen.


    Bei Akkus für Digicam oder Handy passiert das schon öfter, weil ein kurzgeschlossener Li-Po Akku kann sogar explodieren so heiß wird der, aber da ist die eigentliche Hülle nur eine Folie und der Kuzschlußstrom extrem stark - viel stärker als bei einer Blei-Säure Batterie.

    Merksätze:
    Vertraue keinem Autofahrer der blinkt und schon gar keinem der nicht blinkt!
    Ein Fahrschulauto das plötzlich mit den Scheibenwischern wedelt wird abbiegen!
    Ein Motorrad das nicht fährt, das ist sein Geld nicht wert!

  • Danke für Eure Antworten. Die nach wenigen Wochen defektgegangene Batterie wurde vom Polo-Shop ohne weitere Nachfragen kostenlos umgetauscht. Es gab auch noch den Hinweis, dass ich sicherheitshalber den Regler überprüfen sollte. Ich habe die neue Batterie (selber Hersteller und die selbe Batterie) an das Ladegerät gehängt und nach ca. 3-4 Stunden war sie vollgeladen. Dies entspricht in etwa meinen Erfahrungen bei Erst/Nachladung von Batterien vor Erstverwendung. Mein Motorradladegerät hatte bei dieser Prozedur bei der kaputtgegangenen Batterie schon nach wenigen Sekunden den Ladezustand "voll" angezeigt. Eine Spannungsmessung nach Einbau der neuen Batterie ergab, dass die Lichtmaschine des Integras im Drehzahlbereich von 1200 bis 5000 U/min mit 14,45 bis 14,47 Volt lädt. Eine Stromstärkemessung hab ich mir gespart. Ich gehe jetzt davon aus, dass die Batterie im Neuzustand schon nicht ganz in Ordnung war und die hohen Aussentemperaturen sowie die "sportliche" Heimfahrt von Polen ihr den Rest gab.


    Beim Nachlesen im Netz bin ich darauf gestossen, dass scheinbar auch Blei-Akkus - was man eher von Lipos kennt - einen "thermal runaway" haben können. Wärme und chemische Reaktion der Batterie können sich dann gegenseitig hochschaukeln. Habe auch Bilder von Bleiakkus entdeckt, die ebenfalls gebläht waren (z.B. in einem Jachtforum).


    Beim Einbau der neuen Batterie hat mich allerdings geärgert, dass ich die Klemmen der Batteriekabel des Integras nacharbeiten musste, da die Kabel an der Vorderfront der Batteriepole angebracht werden müssen. Welches bei der Originalbatterie und der defekten Batterie kein Problem war. Dies ging jetzt nur, in dem ich die Bohrungen der Anschlussklemmen der Integra-Batteriekabel nach unten vergrösserte, da die Pole der Batterie ungleich (Höhe der Pole und die entsprechenden Bohrungen) zu niedrig lagen. Naja, vielleicht kauf ich das nächste Mal wieder in einem höheren Preissegment - obwohl ich da auch schon ärgerliche Erfahrungen in anderen Bereich machen musste ;)