Gleichgesinnte oder Gegner ??

  • Das gehe ich mit Miketronic mit. Ich muss niemanden etwas beweisen. Äußerungen wie: "Man, hast du breite Angststreifen" oder "Warum bremst du vor der Kurve ab? Die geht doch voll" ignoriere ich einfach.

    Ich bin Jahre lang Automobilslalom, Straßenrennen (Legal) und Rallye gefahren und weiß was passiert, wenn die Haftreibung versagt. Mit einem Auto auf abgesperrter Strecke ist das relativ harmlos, wenn es schief geht. Aber beim Abgang in den Gegenverkehr zu rutschen oder unter einer Leitplanke hindurch ist nicht ohne und kann tödlich enden (habe leider zwei Leute in meinem Bekanntenkreis, denen das passiert ist. Der unter der Leitplanke hat sein Bein verloren, der im Gegenverkehr ist leider mit dem Helm unter ein Rad geraten).

    Das, was ich mit einem Auto kann, kann ich persönlich nicht auf dem Zweirad. Da ist es auch wesentlich schwieriger, die Grenze auszuloten, denn dann fällt man möglicherweise auf die Nase und der Schaden an Körper und Gefährt kann ziemlich groß sein.

    Ich bin auf dem Zweirad bisher nur einmal abgeräumt worden, als ich einer roten Ampel stand und eine liebenwerte Zeitgenossin mich und die rote Ampel übersehen hatte und mich volley in den Querverkehr geschossen hatte. Die Landung tat richtig weh, brauche ich kein zweites Mal.

  • Genau so isses.👍👍👍 Gute Einstellung.

  • Dieses "markengetue" und Verhalten wie ein "Gockel", weil man mit einem 200PS-Motorrad oder einer Harley meint, "den Größten" zu haben, ist doch echt peinlich und verursacht nicht nur bei mir Kopfschütteln, wenn die breitbeinig mit viel Zwischengas und oft zu laut am Bikertreff einrollen, ... auffallen ist alles nach dem Motto, "schaut her wie geil ich bin" und wenn man dann mal genau hinschaut, haben einige von den Superbikeposern, sorry, auch noch 2cm "jungfräulichen" Rand bis zu Reifenkannte, ... peinlich! Geradeaus schnell fahren, ist keine Kunst. Ich bin auf 2 Rädern unterwegs, weil ich Kurven in toller Landschaft liebe, mal mit 55PS und mal mit 130PS und nicht, um über gerade Landstraßen mit 180km/h+ zu knallen. Es ist doch vollkommen wurscht, womit ich Spaß habe. Wer aber meint, "Valentino Rossi" zu sein und alle anderen Motorradfahrer sind Gegner, sollte weg von der Straße! Er hat auf vielen Rennstrecken Gelegenheit zu beweisen, wie "toll" er ist, wenn er es denn ist, oder bei einem der Straßenrennen wie dem "Fischereihafenrennen". Wer noch nicht da war, sollte sich das unbedingt mal live anschauen, wenn man "gleichgesinnte" Motorsportler sucht - Pfingsten in Bremerhaven :thumbsup:.


    Bin auch einige Jahre Rennstreckentrainings gefahren (~12000km), meist in der 2. schnellsten Gruppe, zuletzt mir meiner "nur" 130PS starken "vorletzten" Dorsoduro 1200, allerdings mit "gemachtem" Fahrwerk und teilweise auf Sliks (2 Felgensätze) :D, weil es nur auf der Rennstrecke kompromisslosen und weniger gefährlichen Fahrspaß als auf öffentlichen Straßen gibt. Wenn ich an der Rennstrecke ankam und meine Dorsoduro in die Box geschoben habe, wurde ich allerdings manchmal von den Superbikefahrern mit ihren 180PS+ und Rennverkleidungen belächelt. Ok, auf den Geraden hatte ich verständlicherweise keine Chance. Mein Ziel war es, in erster Linie mega Spaß zu haben und heil wieder nach Hause zu kommen, auf der Strecke aber auch meine Grenzen auszuloten mit dem Ergebniss, dass ich hin und wieder auch mal neben der Strecke war, aber auch schneller und sicherer wurde (besser im Kies als in der Leitplanke). So war ich trotz unterlegener Motorleistung nicht der langsamste in der Gruppe und es gab immer wieder Momente, in denen ich mich mit stärkeren Motorräden "gekabbelt" habe, im positiven Sinn. Zurück in der Box war das "belächeln" der Kollegen dann weg 8). Meistens hatte man Spaß zusammen, sich mit eben Gleichgesinnten ausgetauscht und abends zusammen im Fahrerlager gegrillt und Bier getrunken. Die Fahrertrainings haben mir auch für die Straße viel gebracht - fahre nicht schneller, aber nun sicherer und mit mehr Reserven, denn die braucht man, bei so vielen ignoranten "Idioten" auf unseren Straßen.


    Auch mit dem X-ADV z. B. kann man, wenn man will, "sportlich" unterwegs sein, zur verwunderung einiger "richtigen" Motorradfahrer und wenn ich mit dem X-ADV unterwegs einem "Möchtegern-Rossi" begegne der mich auf einer geraden überholt, mache ich mir manchmal einen Spaß daraus, ihn in den Kurven nicht davonfahren zu lassen. Man merkt ja relativ schnell, ob jemand fahren kann oder nicht. Der guckt dann oft ganz nervös in den Rückspiegel und manchmal würde ich gerne wissen, was der dann gerade denkt :D


    Heutzutage sind die Motorräder auch mit "weniger" Leistung nicht mehr wirklich schlecht, schon gar nicht für uns Hobbyfahrer und vor 10 Jahren hätte man mit z. B. einer Ducati Panigale V4/S von der Stange, die WSBK-WM gewinnen können. Zeigt mir Motorradfahrer die in der Lage sind, 180PS+ auf öffentlichen Staßen auszuschöpfen! Das können nur Kamikazepiloten sein, ohne Rücksicht auf Verluste und die gehören aus dem Verkehr gezogen, ... meine Meinung. Die versauen allen anderen die schönen Strecken durch Straßensperrungen.


    Leistung ist nicht alles. Mit einem "guten" Fahrwerk holt man eine Menge raus und wenn man mit dem Fahrzeug dann auch noch einigermaßen umgehen kann, hat man auch mit wenig Leistung viel Spaß. Ein Bekannter von mir, der früher Motocross-EM gefahren ist, fährt auf der Straße eine 250er Supermoto und damit JEDEM um die Ohren, einschließlich mir. Der fährt Schräglagen, die man nicht für möglich hält (Beispiel).


    In diesem Sinne, gute Fahrt und viel Spaß, egal womit :)

  • Kleine Geschichte dazu aus dem Korsika Trip.

    Am vorletzten Tag nochmal eine gemütliche Abschiedsrunde gefahren, schön entspannt an stillen Orten die Natur nochmal wirken lassen.

    Wenn da nicht die Gruppe vom Motorradtreff https://www.biker-treff.de/treff/Bauer+Schmidt.html , gewesen wäre.

    Alle hatten ihr Leiberl an, also eine geführte Tour.

    Der Chef hat mich von seiner GS auch brav gegrüßt, wie ich am Wegesrand mit meiner Kamera stand. ( D71 von Quarcetto nach Cotone )

    Alle anderen hatten damit zu tun, so schnell wie möglich die Insel zu umrunden.Dogrun:

    Sie waren etwas auseinandergezogen unterwegs, heißt es kamen immer mal so 4 - 5 am Stück.

    Die letzten 5 müssen etwas den Anschluß verloren haben, also gib ihm und immer schön die Kurve schneiden, in der ich stand.

    Zwei dieser Gruppe sind dann einem Korsen mit seinem Pickup in der Kurve frontal entgegen gekommen.

    Der Korse war sichtlich geschockt und hatte beide Hände am Kopf, das ging gerade nochmal gut.

    Diese Hatz ging durch alle Kurven so weiter, bis ich sie aus den Augen verlor.

    Bin dann auch weiter und auf einmal tauchte der Lumpensammler der Truppe hinter mir auf.

    Auch ne GS im Safari Look, den ich passieren ließ.

    Aber der Junge kam nicht weg, in jeder Kurve wo Sand und Steine lagen regelte es für ihn die Traktionskontrolle. Trotzdem stand er manchmal quer und ich konnte mir das Grinsen unter dem Helm nicht verkneiffen. :mt:

    Wenn die Truppe dann irgendwann wieder Gesund (und das wünsche ich ihnen) zu Hause angekommen sind, werden sie gefragt: Was hast du von der Insel gesehen. Dann müssen sie Antworten : Nichts, nur Korsen mit weit aufgerissenen Augen.


    Klugheit hat den Vorteil sich dumm stellen zu können, andersrum ist es bedeutend schwieriger.

  • So was habe ich dieses Jahr in Südtirol auch erlebt. Eine Gruppe Motorradfahrer (~20) kamen mir auf dem Weg Richtung Norden am Penser Joch entgegen. Gehörten vermutlich nicht zusammen und überholten sich gegeseitig. Etwa jeder 3. hat die Gegenspur mitgenutzt - also meine - und zwar entweder die Kurven geschnitten, oder vor einer Kurve auf die Gegenspur ausgeholt, kamen sie mir auf meiner Spur entgegen, waren jedes mal erschrocken, als sie mich sahen und mussten ausweichen. Ich musste so aufpassen, dass mich keiner von denen frontal erwischt, auf meiner Spur. Auffällig war, dass es sich bei den meisten "Faschfahrern" um GS-Fahrer handelte. Was denken die sich dabei?! Glauben die, sie sind unsterblich, oder alleine auf dieser Welt unterwegs?! :X(